«Vorne sind keine Nasenbohrer»
Die als Mitfavoriten gehandelten Schweizer blieben im abschliessenden WM-Slalom in Are ohne Medaille. Einzig Ramon Zenhäusern, trotz eines Stillstands im ersten Lauf, schaffte vom SwissSki-Quintett als Fünfter ein Topresultat.
Bei seinem groben Schnitzer kurz vor dem Ziel büsste Zenhäusern rund 1,5 Sekunden ein. Am Ende fehlten dem Oberwalliser nach einem starken Finaldurchgang nur zwei Zehntel zu Bronze. «Man kann nicht sagen, dass ich ohne den Fehler eine Medaille geholt hätte. So kann man nicht rechnen», sagte Zenhäusern abschwächend. Er, der vor Jahresfrist in Südkorea OlympiaSilber im Slalom gewonnen hatte.
«Schön, dass mir diese Reaktion noch gelang» Ramon Zenhäusern
«Mir war klar, dass nach dem Fehler eine Medaille nicht mehr möglich war. Die Fahrer vorne sind schliesslich keine Nasenbohrer.» Zenhäusern zum verhängnisvollen Fehler, der ihm trotzdem wohl die Medaille gekostet hat: «Ich habe die Stelle zwar vor dem ersten Lauf genau besichtigt und bin dann doch etwas überrascht worden. Es hat mich schon etwas ausgehebelt.» Zenhäusern stiess am Nachmittag auf bereits ramponierter Piste mit fünftbester Laufzeit noch um sieben Positionen vor. «Schön, dass mir diese Reaktion gelang», freute sich der Team-Olympiasieger und -Weltmeister, der im Slalom für das beste WM-Resultat eines Schweizers seit Silvan Zurbriggen 2003 in St. Moritz (Silber) sorgte. Wie sah er die Ausgangslage vor diesem zweiten Durchgang: «Ich wollte noch einmal Vollgas geben, um vielleicht noch ein kleines Wunder zu schaffen.» Obwohl es dazu nicht ganz reichte, sei er zufrieden gewesen mit seinem zweiten Lauf. Aber eben – «der Rückstand war schon zu gross».